Im September 2019 starten wir unsere erste längere Kajaktour im schönen Deutschland auf der Saale.
Die Route, die wir uns ausgesucht haben, dauert 5 Tage und führt von Saalfeld in Thüringen bis nach Naumburg an der Saale in Sachsen-Anhalt.
Wir mieten unser Kajak bei Saale-Unstrut Tours, dort bekommen wir auch eine genaue Karte zum Streckenverlauf. Wir bekommen einen Kanadier für 3 Personen, da haben wir genug Platz um unser Zelt und unsere Verpflegung für die nächsten 5 Tage zu verstauen.
Wir übernachten auf dem Campingplatz in Naumburg und starten am nächsten Morgen.
Zusammen mit dem Kanadier werden wir zur Einstiegstelle in Saalfeld gefahren. Knapp 2 Stunden dauert die Fahrt, die wir in den nächsten 5 Tagen zurückpaddeln werden.
Der Strecke auf der Saale führt uns durch wunderschöne Natur, vorbei an Feldern, kleinen Wald- und Wiesenstücken, Weinbergen und vielen Kuhweiden. Der Herbst beginnt bereits die ersten Blätter zu färben, die Ernten werden eingefahren und es liegt eine angenehme Spätsommerschwere über allem. Zum Ende der Strecke ändert sich die Landschaft wir fahren an steilen Karstfelsen entlang. Wir durchqueren immer wieder kleine Dörfer und auch größere Städte, wie beispielsweise Jena. Einige Burgen säumen den Fluss. Neben den Burgen haben sich vor allem Laubenpieper an den Ufern der Saale platziert.
Die Saale hat fast keine Stromschnellen auf dem Stück das wir fahren. Im Gegenteil, wir müssen tatsächlich viel paddeln um voranzukommen. Eine Strömung des Flusses ist kaum merkbar. Dazu muss man aber noch sagen, dass der Sommer 2018 sehr warm und trocken war und somit der Wasserstand ziemlich niedrig. Nach einem regenreichen Frühling / Sommer ist bestimmt mehr Strömung vorhanden. Es gibt einige Schleusen, die die Fahrt immer wieder unterbrechen. Bei den Schleusen müssen wir den Kanadier umtragen, zum Glück haben wir ein kleines Wägelchen dafür bekommen, trotzdem ist es sehr anstrengend. Pro Tag sind mehrere solcher Stellen zu bewältigen.
Großtenteils übernachten wir im Zelt. Die ersten beiden Tage finden wir wunderschöne Plätze zum Wildzelten direkt am Ufer. Wir hinterlassen selbstverständlich weder Müll noch machen wir Feuer und gefährden dadurch die Landschaft.
Den dritten Tag übernachten wir spontan auf einem Zeltplatz, da ein Sturm ansteht. Der Campingplatz ist ausgelegt auf Wohnmobile, aber wir finden mit unserem kleinen Zelt auch einen schönen Platz.
Die vierte Nacht schlafen wir über einem Pferdestall in einer wunderschönen kleinen Pension.
Kulinarisch leben wir mit dem Kanadier wie die Götter in Frankreich. Wir haben genug Platz frische Lebensmittel mitzunehmen und müssen sie nur beim Umtragen schleppen. Durch die Kühle des Wassers bleiben die Lebensmittel am Boden des Bootes gelagert auch frisch. Und so gibt es Abends tolles Curry, Kartoffelsuppe mit Wienerle und bunten Gemüseeintopf. Ein Traum ☺️.
