Das Hochland um Boquete (Bukete gesprochen) ist bekannt für seinen Kaffee. Hier gibt es viele große und kleine Plantagen, und jede Menge Möglichkeiten eine Kaffee- oder auch Schokoladentour zu unternehmen. Boquete ist außerdem ein schönes Örtchen, ein Besuch lohnt sich. Von hier aus kann man auch interessante Abstecher beispielsweise in den Dschungel unternehmen.
Wir schlafen in einem Guesthouse außerhalb von Boquete, im Ecohorqueta.
Das Gästehaus wird von 2 Frauen geführt, die nachdem sie ihre Berufe (Architektin und Anwältin) aufgegeben haben und nun zurückgezogen in den Bergen leben und organic coffee anbauen.
Die Unterkunft selber ist sehr einfach, es gibt nur abends zwischen 6 und 8 Uhr Strom. Danach nur kleine Solar Lampen. War eine spannende Erfahrung, aber sicher nicht für jedermann.
Die Kaffeetour war eine besondere Erfahrung. In Laos hatten wir bereits eine Kaffeetour gemacht und uns gefragt, ob wir das nochmal brauchen. Hier war der Fokus aber ganz anders gesetzt. Marilin ist selber als Arbeiterin auf einer Kaffeeplantage aufgewachsen, bevor sie an die Uni gegangen ist. Die Plantagenbesitzer lassen die Arbeiter ganz schön bücken und verlangen gehorsam wie alte Herrscher. Das zeigt sich auch darin, dass die Arbeiter den Besitzern nicht in die Augen sehen dürfen.
Mit Marilin gehen wir auf ihre kleine Organic Plantage. Dort pflücken wir alle Kaffeebohnen von einem Strauch ab. Anschließend popeln wir die Samen aus der kompletten Ernte. Diese werden nun über Monate bis hin zu 2 Jahren getrocknet. Diesen Schritt überspringen wir 😉.
Wir mahlen zwei Sorten Kaffee bevor wir ihn rösten.
Die erste Sorte ist zwei Jahre lang in der Sonne getrocknet. Die Samen befinden sich noch in den getrockneten roten Beeren. Dadurch gehen die Antioxidantien beim trocknen in die Kaffeebohnen über. Nach dem Mahlen mit einer groben Handmühle schwenken wir den Kaffee und trennen so die leichten Beeren Reste von den schweren Bohnen. Dieser Kaffee ist der Geisha Kaffee. Er ist dünn wie Tee, hat aber ein mildes Kaffee Aroma. Besonders in Asien ist dieser Kaffee beliebt. Das Pfund kostet über 1000$.
Der zweite Kaffee ist kräftiger, mit Nuss und Schokoladen Aromen. Er ist die 'normale' Sorte. Hier wurden die Samen ohne die schützende Beere getrocknet.
Beide Kaffees rösten wir im Topf auf dem Gasherd, bevor wir sie fein mahlen. Anschließend brühen wir einen Filterkaffee und verkosten. Ein Erlebnis für die Sinne, Nase und Gaumen.
Ein kleines zusätzliches Highlight ist Hugo. Hugo ist ein Küken und sehr schwächlich. Ich packe ihn in meine Jackentasche damit er es schön warm hat. Er schläft die ganze Tour durch. Danach päppelt Marilin mit Reis auf.
Fakten
Die Tour kostet pro Person 35$. Im Gegensatz zu anderen Touren wird man danach aber nicht in einen Verkaufsraum geschleusst, sondern wir bekommen den Kaffee, den wir geröstet und gemahlen haben eingepackt und dürfen ihn mit nach Hause nehmen.
Die Tour dauert ~3 Stunden, die Zeit vergeht wie im Flug.
Hier könnt ihr euch zur Location informieren:
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