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Die wahre Gefahr beim Wandern in Armenien

Bären und Schlangen und keine Wanderinfrastruktur mit Hütten, Zeltplätzen oder Kiosken. Das könnten die Herausforderungen werden auf unseren Wanderungen in Armenien - so dachten wir. 

Wandern in Armenien
Wandern in Armenien

All das war kein Problem:

Den Schlangen war es um Herbst schon zu kalt, wir sind keiner einzigen begegnet. Bären haben sich auch nicht blicken lassen.

Unser Zelt haben wir einfach irgendwo im Wald oder auf Wiesen aufgestellt. Und Wasserquellen haben wir regelmäßig gefunden, waren aber auch auf unserer Wanderkarte entsprechend eingezeichnet. 

Schwierig wurde es vor allem bei zwei Themen: freie Hunde und Schweine.


Viele der durch die Berge ziehenden Schafherden Armeniens werden von Hunden bewacht. Die nehmen ihren Job ernst. Sie lassen es nicht zu, dass man zu nahe an der Herde vorbei geht. Wir haben immer versucht, diese zu meiden und im Zweifel andere Wege einzuschlagen. Das heißt wir haben intensiv über die Frische von Hufabdrücken und Kot diskutiert 😅. 


Außerdem leben auch viele wilde Hunde in den Bergen und Wäldern. Diese rennen oft ganz plötzlich auf einen zu, manchmal gleich zu zweit oder zu dritt. Wir wussten nie, ob sie freundlich sind oder nicht. Wir haben sie durch ruhige Worte versucht zu beruhigen und die Wanderstöcke in Abwehrhaltung gehalten, sodass sie zuerst in die Stöcke gesprungen wären, statt in uns. Erinnert ein bisschen an die erste Verteidigungslinie im Mittelalter.

Die Hunde, die wir in den Bergen getroffen haben, waren zum Glück sehr freundlich und wollten nur gekuschelt werden. Ein schlechtes Erlebnis mit einem Hund hatten wir nur an einem Kloster. Es war eine Hündin mit einem Jungen, sie hat uns als Gefahr wahrgenommen. Wir haben dann das Kloster einfach nicht näher besichtigt und sind weitergezogen. 

Ein schwerwiegendes Problem waren Schweine und vor allem Säue. Auf die sind wir an einigen Bauernhöfen in den Bergen gestoßen. Eine Sau, die ihre Ferkel verteidigt entwickelt sich schnell zu einem 80 Kilo Rammbock und hat mir noch die größte Angst gemacht. An denen wären unsere Wanderstockwaffen zersplittert wie Zahnstocher. Mit kleinen Umwegen durch den Wald, konnten wir den Schweinen aber aus dem Weg gehen. 

Ich hoffe der Artikel verdirbt niemanden jetzt die Lust. Wer Angst vor Hunden hat, sollte sich aber gewarnt fühlen, für alle anderen ist die Idee mit den Wanderstöcken vielleicht hilfreich.