Laos ist unser drittes Land in Asien, langsam werden wir hier richtig selbstständig. Das führt dazu, dass wir uns Motorräder nehmen und das Bolaven Plateau frei Schnauze erkunden. Ich habe von einer Kaffeeplantage gelesen, auf der man auch übernachten kann und so packen wir uns Zahnbürsten und Wechselkleidung ein und fahren los. Wo die Plantage genau ist wissen wir nicht. Die Straßen werden immer kleiner und schmaler. War es zu Beginn noch eine asphaltierte Straße, die uns vorbei an kleinen Dörfern führte, so ist es bald schon nur noch ein kleiner Feldweg, der vereinzelt an Häusern vorbei führt. Am Straßenrand stehen Kinder und winken und rufen Sabaidee, was 'Hallo' bedeutet. Wir rufen und winken zurück. Auf der Straße laufen Stiere und Kühe frei herum, ich erschrecke als auf einmal kurz vor Martin ein Huhn aus dem Gebüsch auffliegt. Er meistert die Situation souverän.
Immer später wird der Nachmittag, immer kleiner der Weg. Irgendwann sehen wir Menschen auf dem Weg und fragen, 'wo bitte finden wir die Mystic Coffee Plantage?'. Und es stellt sich heraus, wir sind kurz davor. Die letzten Meter geht es steil bergab, dann führt der Weg durch lange Kaffeefelder bis wir endlich das Häuschen der Plantage finden. Zwei kleine Bungalows werden hier auch für Touristen vermietet und wir haben Glück. Eines ist noch frei.
Abends sitzen wir am Feuer. Um uns herum spielen zwei junge Hunde. Kurzerhand nennen wir sie Ulf und Zwulf. Am Feuer bekommen wir Abendessen, das wir schnell aus der Schale löffeln, bevor wir mit Ulf und Zwulf teilen müssen. Die Nacht bricht herein und es wird sehr dunkel. Wir ziehen uns in unser Häuschen zurück. Ein Bad gibt es nicht. Vor dem Häuschen ist ein kleines Waschbecken und auf der anderen Seite des Feuerplatzes ist eine kleine Toilette die wir uns mit der Familie teilen. Auf dem Bett liegen warme Wolldecken, in die wir uns bald einkuscheln. Es wird frisch auf dem Bolaven Hochplateau und wir lauschen den Geräuschen der Natur bis wir einschlafen.
Kommentar schreiben