Die kleine Stadt Pakse haben wir noch am Ankunftstag erkundet. Vom Kloster abgesehen ist sie eher überschaubar. Also mieten wir uns einen Roller, wir wollen zum Kloster Wat Phou. Der Weg ist recht leicht zu merken und so brausen wir los. Ich vorne, Martin hinten. Den Verkehr meistern wir bravourös. Das liegt daran, dass nicht viel los ist und außerdem sehr viele Roller fahren - wir fallen nicht auf. Unterwegs machen wir kurz halt. Überall verkaufen Leute an Straßenständen etwas und wir beschließen uns ein Picknick mitzunehmen. In einem kleinen Bambusrohr nehmen wir etwas mit - was genau erfahren wir erst am Kloster.
Am Kloster angekommen sind wir überrascht: keine Tuktuks, keine Touristen, keine Guides. Eine kleine Kasse, ein paar Bänke im Schatten und die Möglichkeit sich mit einem Saft zu erfrischen.
Wir laufen direkt los auf die große Klosteranlage zu. Es ist unglaublich heiß und auf dem Weg gibt es kaum Schatten.
Die Klosteranlage ist wirklich schön. Sie stammt aus einer ähnlichen Zeit wie Angkor Wat in Kambodscha, ist aber etwas kleiner und vor allem besser erhalten. Das Kloster erstreckt sich von einem kleinen See, an dem ein paar Büffel sich gerade erfrischen, bis auf einen kleinen Berg. Wir steigen hoch, die ungleichen aber hohen Steinstufen, vorbei an knorrigen Bäumen.
Oben angekommen setzen wir uns in den Schatten der Bäume und genießen die Ruhe und den Ausblick. Außerdem beschließen wir zu picknicken. Nach kurzer Beratung entscheiden wir uns den Bambus selber nicht zu essen, sondern nur die Füllung mit den Finger zu puhlen. Der Bambus dient wohl eher als besonders nachhaltiges Transportgefäß.
Mit den Finger puhlen wir nach dem Reis, mit dem der Bambus gefüllt ist. Er schmeckt lecker, leicht süßlich, leicht nach dem Rauch des Feuers über dem er gedünstet wurde. Martin macht sich Sorgen um seinen Magen, dabei wird er in Laos nicht einmal Probleme bekommen.
Auf dem Rückweg beschließen wir ganz übermütig mit unserem Roller einem kleinen Wegweiser in den Wald zu folgen. Über kleine Feldwege fahren wir vorbei an Häusern. Überall winken uns die Bewohner zu und rufen "Sabaidee" - Hallo. Wir winken zurück. Einmal stoppen wir und fragen ob wir weiterhin auf dem richtigen Weg sind. Immer weiter dem Weg folgen, wird uns gezeigt und dann erreichen wir endlich einen kleinen Tempel. Der Stil ist ganz anders als Wat Phou. Hier ist der Tempel bemalt, teils überwachsen vom Wald und scheinbar noch regelmäßig in Benutzung. Mir gefällt dieser Ort sehr gut, Martin mag eher die nicht angemalten Tempel.
Nach diesem Abstecher fahren wir zurück ins Hotel. Mittlerweile reizt es auch Martin, das Steuer zu übernehmen und so beschließen wir, aufs Bolaven Plateau am nächsten Tag nicht mit einem Tuktuk zu fahren, sondern uns beiden einen Roller zu mieten.