Heute wollen wir ein bisschen weniger Stadt und ein bisschen mehr Natur sehen. Idealerweise sogar ins Meer hüpfen. Wir fahren Richtung San Sebastian und finden einen einsamen Strand.
Nach einer Stunde Fahrt von Bilbao erreichen wir den Naturpark: Flysch begiratokia - Baratzazarrak. Von hier aus laufen wir gemütlich eine halbe oder dreiviertel Stunde die Klippen hinunter bis zum Meer. Der Weg liegt zwar meistens in der prallen Sonne, läuft sich aber ganz gut. Die Felsen sind beeindruckend. Während die Steilküste mit aufgeschichteten Steinplatten ins Meer fällt, liegen am Strand große rundgespülte Steine. Über diese hüpfen wir, bis wir zu einem kleinen Bereich mit schwarzen Sand kommen. Hier legen wir uns erstmal hin und gehen im Meer schwimmen. Herrlich, nach der Hitze ist das Meer angenehm erfrischend.
Irgendwann meine ich, dass unser Rucksack und unsere Schuhe ganz schön nah am Wasser sind. Hmm, war das vorhin auch schon so? Naja, die Wellen sind ja auch hoch, wahrscheinlich ist Flut. Also bemühen wir uns zurück zum Strand zu kommen, bei den Steinen im Meer kein leichtes Unterfangen. Wir ziehen unsere Handtücher weiter nach oben und trocknen in der Sonne. Auch hier kommt das Wasser nach und nach näher und wir beschließen aufzubrechen.
Entspannt laufen wir den Strand zurück bis wir auf einmal vor einem Felsen stehen. War der vorhin auch schon da? Ja, wir konnten ihn entspannt umgehen, aber jetzt hat die Flut den schmalen Strand zurück erobert. Erstmal versuche ich es mit klettern. Das klappt am Anfang noch recht gut, bald ist der Fels aber glatt und ich rutsche weg. Die Flut schneidet uns dem Rückweg ab. Wir drehen um. Wo eben noch Strand war ist nun Wasser, der Fels an dem wir eben vorbei gelaufen sind steht jetzt im Wasser. Hier kommen wir aber noch drüber.
Jetzt suchen wir einen Weg zurück. Und tatsächlich, wir sehen eine Art Pfad, der die Klippen nach oben führt. Schmal und überwachsen, aber ab und zu sind hier wohl trotzdem schon Leute entlang gekommen. Beinahe geradeaus hoch führt der Weg. Wir kratzen uns die Beine an Dornen auf, haben eine Begegnung mit einer Tigerspinne (gelb mit schwarzen Streifen, so groß wie mein Fuß, zumindest fast) und enden am Stacheldrahtzaun einer Weide. Zum Glück finden wir eine Möglichkeit drüber zu steigen und die Weide scheint leer. Weiter laufen wir steil bergauf bis wir am Gatter landen. Ab hier beginnt ein schöner Feldweg.
Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir unseren Parkplatz. Nass geschwitzt durch die Anstrengung steil bergauf zu laufen, froh einer Nacht auf den Klippen entkommen zu sein.
Wie schön ist es bald darauf in unserem Hotel in Mendijur freundlich empfangen zu werden. Nach einer heißen Dusche essen wir zu abend mit Blick auf den See, bekocht vom Gastgeber höchstpersönlich. Was für ein gelungener Abschluss eines wunderschönen Tages mit kleinem Abenteuer.