Alis Haus steht direkt neben der Moschee des Ortes. Der Imam steht also morgens um sechs gefühlt in unserem Schlafzimmer. Danach döse ich noch ein bisschen, aus dem Nachbarbett schnarcht es leise weiter. Pünktlich um 8 Uhr sitzen wir zum Frühstück bereit. Wieder werden wir außergewöhnlich gut verpflegt. Satt und zufrieden starten wir in unsere letzte Etappe nach Simena.
Zunächst steigt der Weg kurz an, führt uns aber an den Ruinen von Apollonia vorbei. Macht nix, es geht weiter, nun bergab. Steine und Schotter brauchen wieder volle Aufmerksamkeit. Am späten Vormittag erreichen wir die Ruinen von Aperlai. Da lacht Martins Herz. Hier kann er zwischen Sarkophagen, alten Mauern und Zisternen herumkrauchen und Geschichte leben. Ich schaue mir die Ruinen auch gerne an. Aus dem Schatten heraus und mit meiner Drohne.
Wenig später erreichen wir den Strand der das Festland mit der Halbinsel Sicakyanm Adasi verbindet. Hier ist ein kleines Gartencafe. Ein Gartencafe in dieser Gegend sieht wie folgt aus: Ein Wohnhaus mit Garten und ein Schild 'Cafe' davor. Dann geht man laut 'Merhaba' rufend durchs Gartentor, hofft das kein Hund dahinter steht und wird freundlich vom Hausbewohner empfangen. Wir setzen uns gemütlich in den Garten und bekommen eine Cola serviert. Da wir kein Mittagessen dabei haben brauchen wir jede mögliche Kalorie.
Der nächste Abschnitt ist schnell bewältigt. Der Weg führt eben und steinfrei über eine Wiese und wir sehen zum ersten Mal Kühe. Bald darauf artet es wieder aus. Der Weg wird felsig. Wir schieben uns zwischen Felsen hindurch und klettern darüber, immer wieder tolle Ausblicke in kleine Buchten. Wir beide wissen, dass die letzten Kilometer unserer Wanderung begonnen haben und so können wir es noch mehr genießen.
Bald erreichen wir den Ort Ücagiz, einen kleinen Fischerort. Hier gibt es wieder einen Shop und wir füllen Wasser und Keksvorrat auf. Zwischen den Häusern von Ücagiz stehen Sarkophage der Lykier und weitere Ruinen. Ob die Menschen sich nicht gruseln zwischen all den alten Gräbern? Woanders werden Zäune um die Ruinen gebaut und Eintritt verlangt, hier leben die Menschen mittendrin.
Generell ist das Örtchen sehr süß, ein paar kleine Restaurants und Pensionen, ein Hafen und ein kleine Wohnhäuser. Auch wenn der Ort im Sommer stärker frequentiert sein mag, jetzt, im November genießen alle die Ruhe und die warmen Sonnenstrahlen.
Wir laufen weiter. Noch 2 Kilometer sind es. Ein Hund aus dem Dorf begleitet uns noch. Was ist das für eine Arbeit einen Hund zu erziehen beim Gassi gehen nicht wegzulaufen und dieser Hund begleitet uns einfach. Rennt ein paar Meter voraus, wartet, und läuft weiter. Kurz vor unserem Ziel Simena entscheidet er sich zur Umkehr.
Wir steigen den Weg zur Burg empor. Steingräber der Lykier säumen unseren Weg. Nach einigem Suchen finden wir unser Hotel, die Methap Pansyion.
Hier werden wir uns die nächsten Tage entspannen und die Sonne einfach genießen.